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  MGV Germania - Sieker von 1871/78  
B i e l e f e l d                      
      

 

Konzertreise des MGV Sieker von 1878

nach Nowgorod / RUS

vom 04. bis 15. September 1994

mit Zwischenstop in Helsinki  und St. Petersburg

 Fotos und Bericht von Renate und Wolfgang Kirschke.

 

Vorwort:

Als der MGV Sieker unter der Leitung ihres Dirigenten Friedhelm Beckmann beschloss, die nächste große Chorreise geht in unsere Partnerstadt Nowgorod, ahnten wir wohl alle nicht, mit wie vielen Eindrücken wir anschließen wieder nach Bielefeld zurück kommen.

Mit einem guten Programm im Gepäck machten wir uns mit dem Reisebus, um auch vor Ort beweglich zu sein, auf den Weg.

Ellen und Friedhelm Beckmann hatten für eine reibungslose Organisation gesorgt, hatten viele Gespräche und Telefonate geführt, damit der gesamte Chor während der Reise gut untergebracht wurde.

Gemeinsam mit dem MGV Sieker und dem Popow Chor wurden zwei Konzerte in Nowgorod vereinbart. Ein weiterer Auftritt war auf der Rückreise in Helsinki / Finland geplant. Es wurden Übernachtungen in St. Petersburg gebucht und Stadtrundfahrten gehörten natürlich auch zum “Pflichtprogramm“.

Das Programm für die Konzerte wurde nach Absprache mit dem MGV Sieker, vom Chorleiter Friedhelm Beckmann zusammengestellt. Es sollte ein geistliches und weltliches Konzert stattfinden.

Es wurden in zusätzlichen Chorproben, zum Teil auch in russisch, mit einer russischen Lehrerin, fleißig geübt, so dass die Sänger gut vorbereitet ihre Reise nach Nowgorod antreten konnten. Sie sollte nicht nur zum gegenseitigen besseren Kennenlernen dienen, sondern auch genügend Platz für den Besuch von Sehenswürdigkeiten lassen.

Ergänzt wurde der MGV Sieker durch Sänger aus weiteren Chören, deren Leiter auch Friedhelm Beckmann ist.

Auf einem letzten Informationsabend im Brenner Hotel erfuhren die Sänger mit Ihren mitreisenden Ehefrauen die restlichen, noch wichtigen Einzelheiten, bis es dann endlich am 04. September 1994 losging.

1. Reisetag 04. Sept. 1994

Abfahrt bei Regen vom Brenner Hotel um 11:30 Uhr. Mit dem Bus ging es bis Travemünde. Ankunft gegen 17:00 Uhr, sodass noch Zeit für einen Spaziergang oder eine Tasse Kaffee blieb,



bevor wir um 19:00 Uhr auf dem Finn-Jet “eingeschifft“ wurden. Abends erwartete uns an Bord ein “fürstliches Büffet“. Anschließend Unterhaltungsprogramm an Bord.

2. Reisetag 05. Sept.1994

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Nach einem üppigen Frühstück traf sich der Chor zu einer Probe auf dem Hauptdeck. Ab mittags begeisterten die Sänger die Mitreisenden beim “offenen Singen“ an der “Panorama Bar“. Es war ein wunderschöner Sonntag. Dank einer finnischen Ärztin konnte auch unser erkrankter Sgbr. wieder schnell auf die Beine gebracht werden. Dafür gab es als Honorar ein Abendständchen.

3. Reisetag 06. Sept. 1994

Ankunft in Helsinki um 09:30 Uhr, es regnete leicht. Mit dem Reisebus ging es jetzt über St. Petersburg nach Nowgorod. An der Grenze zu Russland hieß es für uns alle: Aussteigen, Passkontrolle!

Ankunft in Nowgorod um 22:00 Uhr. Unsere Gastgeben hatten bereits seit 18:00 Uhr auf uns gewartet. Für viele aus unserer Reisegruppe war es ein schönes Wiedersehen, kannten sie sich doch schon vom letzten Jahr, als der Popow-Chor in Bielefeld gastierte. In den Familien angekommen, erhielten wir noch ein warmes Abendessen, bevor alle fast erst um Mitternacht erschöpft ins Bett fielen.

4. Reisetag 07. Sept. 1994

Stadtrundfahrt in Nowgorod mit Besichtigung des “Kreml“. Mittagessen in den Gastfamilien, um 17:45 Uhr Treffen an der Sophien Kathedrale, Glockenspiel vom Turm, um 18:00 Uhr Orthodoxer Gottesdienst.

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5. Reisetag 08. Sept. 1994

Um 10:00 Uhr Empfang im Rathaus der Stadt Nowgorod. Wir überreichen im Auftrag der Stadt Bielefeld einen “Bielefeld-Teller“.

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Anschließend Besichtigung des Klosters in Nowgorod, mit Nicolai- und Himmelfahrtskirche. Eine Nonne erzählte uns von ihrem Tagesablauf und Sina, eine Deutschlehrerin aus Nowgorod, ist uns wieder eine gute Dolmetscherin. Die Sänger setzen am Nachmittag eine Probe an.


Anschließend Abstecher in den Park am “Kremel“. Dort hören wir ein Konzert der “Teutoburger Jäger“ aus Bielefeld an.





6. Reisetag 09. Sept. 1994

Um 10:00 Uhr Abfahrt mit dem Schiff auf dem “Wolchow“ zum Ilmensee. Besichtigung eines Klosters. Uns wird sichtbar, dass viele Kirchen und Klöster z.Z. restauriert werden. Die Stadt Nowgorod erhält dafür Gelder aus dem “Europäischen Fond zur Erhaltung von Kulturgütern“. Danach Besichtigung des Holzmuseums, in dem alte, russische Holzhäuser und Kirchen zu sehen sind.

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Am Nachmittag Probe der Sänger. Um 19:00 Uhr geistliches Konzert in der Philharmonie. Zum Dank gibt es “Handküsse“ und “Bravo-Rufe“. Für beide Konzerte des MGV Sieker mit dem Popow Chor wurde mit handgemalten Plakaten geworben.

7. Reisetag 10. Sept. 1994

Um 09:00 Uhr Fahrt zu einer Schule, in der russischer Volkstanz und Gesang gelehrt wird. Die Schüler gaben eine Kostprobe ihres Könnens. Super! Alle sind begeistert! Am Nachmittag bereiten die Frauen der Sänger unter “widrigen Lichtverhältnissen“ den “westfälischen Abend“ im Kulturhaus vor. Für 150 Personen haben wir westfälischen Schinken, Schwarzbrot, Butter, Gurken und “Schinkenhäger“ aus Bielefeld mitgebracht.

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 Um 15:00 Uhr begann das weltliche Konzert. Beim Erklingen des Liedes “Abendglocken“, das der MGV Sieker in russischer Sprache vortrug, bedankten sich die Zuhörer mit den Rufen: „Danke, danke, Bravo“! Das Konzert wurde im russischen Fernsehen übertragen. Ellen und Friedhelm Beckmann gaben ein Interview.

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Auf der anschließenden Abschlussfeier wurden Gastgeschenke ausgetauscht, es wurde ein langer Abend.

8. Reisetag 11. Spet. 1994

Durch die lange Verabschiedung, bei der es auch Tränen auf beiden Seiten gab, verzögerte sich unsere Abreise aus Nowgorod. Wir durften hier viel Wärme und Herzlichkeit erfahren.


Wir befestigten im hinteren Busfenster ein Plakat, dass dem Chor bei einem Konzert überreicht wurde. Es zeigt verschlungene Hände und die Wappen von Nowgorod und Bielefeld.

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Um 14:30 Uhr sind wir in St. Petersburg und beziehen unser Hotel direkt an der Newa. Auf Anraten dürfen wir das Wasser im Hotel nicht benutzen, es ist voller Bakterien. Also putzen wir unsere Zähne nur mit Mineralwasser aus der Flasche. Am gleichen Tag kleine Stadtrundfahrt und Besichtigung der Peter und Pauls-Festung. Uns fällt die Geschäftigkeit auf, wir werden laufend von Straßenverkäufern umlagert. Am Abend gemütlicher Tagesausklang.

9. Reisetag 12. Sept. 1994

Es regnet. Vormittags große Stadtrundfahrt mit der Möglichkeit Fotos zu machen. Mittagessen im Hotel, am Nachmittag Besichtigung der Isaak-Kathedrale. Danach Besichtigung einer der schönsten U-Bahn Station in St. Petersburg, 70 Meter tief. Wir haben auch in St. Petersburg eine hervorragende Fremdenführerin. Sie verfügt außer “Wissen“ über eine große Portion Humor.

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10. Reisetag 13. Sept. 1994

Abfahrt in St. Petersburg Richtung Helsinki. An der russischen Grenze muss die ganze Reisegruppe mit Koffern und Taschen durch die Grenzkontrollen. Wir sind bemüht, unseren Unmut zu unterdrücken. Ankunft in Helsinki um 13:00 Uhr, es regnet.    

 

 


Um 14:00 Uhr Stadtrundfahrt mit Fremdenführung, anschließend Auftritt der Sänger auf einer Freilichtbühne an der Esplanade.



Um 18:00 Uhr “Einschiffung“ auf dem Fin-Jet. Ein super Büffet wartete auf uns. Beim gemütlichen Tagesausklang wurde uns der Kapitän und die Crew vorgestellt.






11. Reisetag 14. Sept. 1994

Nach einem reichhaltigen Frühstück vertrieben sich viele bei Windstärke 6 den Tag mit Spaziergängen an Deck. Es wurden letzte Einkäufe getätigt, kleine entspannende Schlafpausen eingelegt, bis es um 18:00 Uhr das Abendessen gab.

12. Reisetag 15. Sept. 1994

Am 15. September 94 kamen wir um 10:00 Uhr in Travemünde an. Nach der Ausschiffung traten wir die Heimfahrt mit unserem Reisebus an.

Nach einem Stau bei Hamburg kamen wir dann um 16:30 Uhr wieder wohlbehalten am “Brenner-Hotel“ in Bielefeld an.

Fazit:

Hinter uns liegen: ca. 2.000 Km mit dem Bus und 3.000 km mit der Fähre.

Wir kamen zurück, vollgepackt mit Eindrücken, die wir erst hier langsam aufarbeiten müssen.

Wir schauen zurück auf die erlebnisreichen Tage. Alle von uns können nette Anekdoten und Liebenswürdigkeiten schildern.

Viele Erlebnisse führten dazu, dass uns unser Abschied schwer wurde, doch die Meisten von uns gingen mit dem Versprechen: Wir sehen uns bestimmt in Bielefeld wieder!


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